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20 Jahre Mobiltelefonie

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Mobiltelefonie an sich gibt es natürlich schon etwas länger als 20 Jahre. Ich fand es aber reizvoll, einmal auf meine persönlichen zwei Jahrzehnte zurückzublicken, in denen ich ein Telefon1 mit mir durch die Gegend2 trage. Hier die chronologische Auflistung der verwendeten Geräte von 1996 bis 2016.

T-Com Scall ONE (1994)

Ok, das war 1994 aber ein Scall ist ja auch kein Telefon sondern ein Pager. Der Usecase war damals auch nicht viel klarer als heute3 und gäbe man einem 2016er Teenager einen Scall, er würde das Teil in Sachen mobiler Kommunikation vermutlich für ungeeignet erklären.

Im wesentlich wunderte man sich damals, wenn das kleine Kästchen dann doch mal piepste. Dafür war die Akkulaufzeit so richtig gut. Und lila war damals auch irgendwie hip. Meine ich mich zu erinnern…

Siemens S3 com (1996)

Ja, hier handelt es sich offenbar um ein Telefon. Sogar eines, das SMS beherrscht. Ich kann mich gut entsinnen, dass mir deutlich eingeschärft wurde, mich am Telefon kurz zu fassen. Die Akkulaufzeit und die Gesprächsqualität waren nicht so der Brüller, das hat dabei schon geholfen…

Erhalten habe ich das S3 als abgelegtes Gerät von meinem Vater, den Mobilfunk Vertrag ebenso. Das war nett von ihm.

Alcatel HC 400 (1997)

Das Alcatel war etwas breiter und dünner als das S3, ansonsten weiß ich eigentlich nur noch, dass das Display und die Tasten richtig schlecht waren…

Bosch Com 607 (1997)

Das war ein richtig gutes Telefon. Gut zu bedienen, toll beleuchtetes Display und, ganz wichtig, die mobilen Gegenstellen wurden 1997 deutlich zahlreicher… Das Bosch ist leider einer etwas ausschweifenden Party zum Opfer gefallen und wurde daher noch im selben Jahr ersetzt durch das folgende Gerät.

Bitte einmal klicken…

Motorola StarTAC (1997)

Ein Traumlook. Der Communicator aus Star Trek war in den späten 90ern auf der Erde angekommen. Bedauerlicherweise hat sich die äußerliche Eleganz nicht in den inneren Werten fortgesetzt. Die Bedienung war dermaßen schrottig geraten, dass ich mir4 schwor, nie wieder ein Motorola zu benutzen.

Rio PMP300 (1998)

Kein Telefon, sondern der erste portable MP3-Player. Gekauf in einem Vobis-Ladengeschäft, dem ich drei Wochen lang durch mehrfache Anrufe pro Tag auf die Nerven fiel.

Die Bedienung war fummelig, das Display rückblickend eher nicht so super, das Batteriefach war flapsig und die Software im wesentlich indiskutabel. Das Erlebnis dann aber mobil Musik zu hören, ohne ein Medium im eigentlichen Sinne dabei zu haben war dennoch ein irres Gefühl. Schade halt, dass auf 32 MB internen Speicher nicht so schrecklich viel drauf passte…

Sony CMD C1 (1999)

“Das ist ein Telefon, kein Gameboy.” Mit diesem Spruch versuchte ich die Nokia-Nutzer in meiner Umgebung auf das Kernfeature eines mobilen Telefons hinzuweisen. Das eigentlich Kernfeature der Nokia-Fraktion war, natürlich, Snake.

Dafür hatte das CMD C1 ein Scrollrad an der Seite und war auch sonst echt klasse zu benutzen. Die Tasten waren richtig super, hübsch glatt. Dennoch wurde ich dann schwach und das nächste Telefon konnte dann auch tatsächlich zum spielen benutzt werden.

Nokia 6210 (2000)

Ein irre tolles Telefon. Und auch das letzte der Marke Nokia in meinem Besitz. Anno 2000 war das 6210 wirklich das absolute Nonplusultra was die mobile Telefonie angeht. Dazu betrug die Standbyzeit gefühlte Wochen. Gelegentlich schielte der Geek in mir damals auf den Nokia Communicator, mit dem sich Adressen, Kalender und natürlich Kommunikation über das Internet wesentlich besser abbilden ließen. Aber das war dann doch noch mal eine andere Schlachtschiffklasse in Preis, Größe und Gewicht. Von dem erforderlichen Kapitaleinsatz für Daten-Verbindungen ganz zu schweigen…

Palm m100 (2000)

Um diesem Notstand abzuhelfen gab es aber die Geräteklasse der PDAs. Und da der Palm V ebenfalls viel zu kostspielig war, erwarb ich den M100 und stocherte fortan in der Graffiti genannten Steno-Alternative mit einem Plastikstöckchen auf einem Plastikbildschirm herum. Die so mühselig erfassten Daten wurden dann über eine grauenhafte Software gegen ein Outlook unter Windows gesynct. Das waren Zeiten…

Apple iPod 2G (2002)

Das zweite Apple-Produkt in meinem Leben (Das erste war ein iBook G3, auch vielleicht mal einen Blogeintrag wert…) war die zweite iPod Generation. Das ist natürlich auch kein Telefon, aber für die mobile Musik war das Bedienkonzept des weißen Monolithen schlicht unschlagbar. Vor allem im Rückblick auf den PMP300 und die damals verbreiteten mobilen CD-Player, die MP3-CDs abspielen sollten. Im Jahre 2005 erhielt dieser iPod sogar noch einen neuen Akku und tat weiterhin seinen Dienst.

Sony Ericsson T68i (2003)

Sony-Ericsson war seit diesem T68i der Telefonhersteller meiner Wahl. Denn die Telefone syncten via iSync völlig problemlos gegen Mac OS X und waren auch sonst toll gemacht. Ein Farbdisplay war damals beispielsweise ein echter Hingucker. Klar, Retina ist was anderes, aber das sollte ja auch noch etwas dauern…

Motorola RAZR (2004)

Dennoch kam mir erneut ein Motorola in die Hände. Auch hier war das Design der Hardware toll und die Software eher gruselig. Dennoch ein Fortschritt gegenüber dem StarTAC, keine Frage.

Sony Ericsson K750i (2006)

Das K750i war mein letztes Non-Apple Telefon. Ich fand es so dermaßen gut, dass ich einen Post voller Lobpreisung des Geräts veröffentlichte. Und die Zusammenarbeit mit dem damaligen Mac OS X war wirklich herausragend. Rückblickend ist meine sehr gute Beurteilung der Kamera-Qualität natürlich nur mit den damaligen Standards zu erklären. Und dass ich erwartete, selten bis nie das Bedürfnis zu verspüren, mobil Mails zu lesen spricht eindeutig gegen meine seherischen Fähigkeiten und ist heute nur noch ein amüsanter Anachronismus.

Apple iPod nano 3G (2007)

Mein letzter iPod. Das Format war etwas merkwürdig aber dennoch sehr rund zu bedienen. Außerdem konnte dieser iPod mir mal die Installation von Mac OS X 10.5 ermöglichen. Das waren noch die Zeiten, als man Betriebssysteme auf Datenträgern(!) in Pappschachteln(!!) kaufte, dazu in Läden(!!!) ging und dort Geld(!!!!) bezahlte. Das ist noch nicht mal 10 Jahre her, der Wahnsinn.

Apple iPhone 3G (2008)

Mein erstes iPhone war die 2.0er Version des Geräts. Wie bis heute üblich verkniff ich es mir, die erste Generation eines neuen Apple Produkts zu erwerben. Dass das iPhone die Zukunft von damals erheblich mitgestaltet hat ist rückblickend natürlich offensichtlich.

Apple iPhone 3GS (2009)

Das 3GS schaut genau so aus wie sein Vorläufermodell, führte aber die bis heute durchgängige S Bezeichnung ein. Und es war wirklich eine ganze Ecke performanter als das 3G. Aus heutiger Sicht natürlich erneut ein Witz und das ist jetzt schon nicht mehr so sehr die dunkle Vergangenheit.

Apple iPhone 4S (2011)

Erneut ein S-Modell und bis heute eines der schönsten Apple-Designs. Besonders in weiß ein echter Traum in Glas. Dieses Telefon hat dann sogar mal drei Jahre hervorragend funktioniert. Bis heute ist es in der Verwandtschaft im Einsatz.

Apple iPad 2 (2011)

Die zweite iPad Generation war mein erstes Tablet aus dem Hause Apple. Das ist natürlich auch kein Telefon, gehört aber dennoch hierher. Der Verzicht auf ein 1.0 Produkt war hier besonders schwer, hat sich aber auch besonders gelohnt. Das iPad ist nach wie vor im täglichen Einsatz und erfreut sich, von einigen unvermeidlichen Macken abgesehen, auch 5 Jahre nach dem Erwerb bester Gesundheit.

Apple iPhone 6 (2014)

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Posts ist dies mein aktuelles Telefon. Und so viel mehr. Das iPhone 6 ist, wie seine Vorgänger, für sehr viele Anwendungen das Gerät der Wahl. Mails werden hier fast immer als erstes gelesen, für Nachrichten und Twitter ist es die primäre Maschine, es ist die Kamera die immer dabei ist und, und und. Ich vermute ihr werdet alle ähnliche Erfahrungen mit euren Telefonen haben. Ob von Apple oder nicht.

Apple iPad Air (2015)

Das iPad Air wird hier im wesentlichen für den Couch-Konsum von RSS-Feeds, der Instapaper-Queue, eBook-Lektüre und Youtube-Videos genutzt. Fotos drauf zu schauen macht auch viel Spaß.

Apple Watch Series 2 (2016)

Ganzganz frisch im Gerätepark gelandet ist die zweite Generation des Handgelenk-Computers aus dem Hause Apple. Auch hier war es gar nicht so einfach die erste Generation geduldig abzuwarten. Und die Uhr ist ja auch noch nicht so richtig ein eigenständiges Gerät, sondern vielmehr ein ergänzendes Interface zum iPhone. Es wird aber sicher noch interessant zu sehen, wie sich diese Kategorie weiter entwickeln wird…

Ausblick

Das Jahr 2016 neigt sich bereits dem Ende zu. Vor dem Herbst 2017 erwarte ich daher eigentlich kein neues Telefon in meiner Tasche. Das dann vorgestellte iPhone wird 10 Jahre nach dem ersten seiner Art erscheinen und man munkelt von einem großen Wurf. Ich bin schon sehr gespannt, wie weit Apple dann sein wird.

Auch die Kategorie der Wearables entwickelt sich fortwährend weiter. Vielleicht wird ja in nicht schrecklich langer Zeit doch noch die Brille5 für eine Augmented Reality interessant. Bleiben sie dran, das wird noch spannend, die Zukunft kommt. Vermutlich auch zu dir.

Bildherkunft

  1. Oder sonstige mobile Geräte…

  2. Seit Anbeginn dieser Gewohnheit übrigens in meiner rechten, vorderen Hostentasche. So wie Gott es in ihrer unendlichen Weisheit vorgesehen hat.

  3. Außer man ist als Sysadmin, Arzt, Drogendealer oder sonstwas on call

  4. Zum ersten mal…

  5. Oder Kontaktlinsen…

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